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     Jez lueg au dini Schiben a,
und wieni Helgli chritzle cha!
Do hesch e Blüemli, wenns der gfallt,
do hesch e ganze Tannewald!

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Der Früehlig chönnts nit halber so,

s isch mit der Farb nit alles tho.“

     Er seit: „I bi ne starche Ma,
und zwing mi näumer, wenn er cha!
Der Forster gstablet uf der Jacht,

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der Brunntrog springt, der Eichbaum chracht.

D’ Frau Sunne mittem Gsichtli rund,
het ’s Herz nit, aß sie füre chunnt.“ —

     ’s isch wohr, me weiß nit, was sie tribt,
und wo sie alli Morge blibt.

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Wie länger Nacht, wie spöter Tag,

wie besser, aß sie schlofe mag,
und blieb es bis um Zehni Nacht,
se chäm sie erst, wenns Oelfi schlacht.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/201&oldid=- (Version vom 25.11.2023)