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     Nei het sie’s ghört? Dört chunnt sie jo!

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Me meint, ’s brenn alles liechterloh! —

Sie stoht im chalte Morgeluft,
sie schwimmt im rothe Nebelduft.
Zeig, chuuch e wenig d’ Schiben a,
’s isch, aß me besser luege cha!

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     Der Nebel woget uf und ab,

und d’ Sunne chämpft, sie loßt nit ab. —
Jez het sie ’s gunne. Wit und breit
strahlt ihri Pracht und Herlichkeit.
O lueg, wie’s über d’ Dächer wahlt,

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am Chilche-Fenster, lueg, wies strahlt.


Der Jenner sezt si Arm in d’ Huft,
er rukt am Hut, und schnellt in d’ Luft.
Der Jenner seit: „I förch di nit!
Chumm, wenn de mit mer baschge witt!

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Was gilts, de würsch byzite goh,

und rüehmsch dim Büeble nit dervo!“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/202&oldid=- (Version vom 25.11.2023)