Seite:AllemannischeGedichte Hebel.pdf/209

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Es spinnt und webt, und het kei Rast,
so glüchlig, me verluegt si fast
Und ’s Pfarers Christoph het no gseit,
’s seig jede Fade zseme gleit.

35
Es mueß ein guti Auge ha,

wers zehlen und erchenne cha.

     Jez puzt es sine Händli ab,
es stoht, und haut der Faden ab.
Jez sizt es in si Summer‑Hus,

40
und luegt die lange Stroßen us.

Es seit: „Me baut si halber z’tod,
doch freuts ein au, wenns Hüsli stoht.“

     In freie Lüfte wogt und schwankts,
und an der liebe Sunne hangts;

45
sie schint em frey dur d’ Beinli dur,

und ’s isch em wohl. In Feld und Flur
sieht ’s Mückli tanze, jung und feiß;
’s denkt by nem selber: „Hätti eis!“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/209&oldid=- (Version vom 25.11.2023)