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     O Thierli, wie hesch mi vertzückt!

50
Wie bisch so chlei, und doch so gschickt!

Wer het di au die Sache glehrt?
Denkwol der, wonis alli nährt,
mit milde Händen alle git.
Bis zfrieden! Er vergißt di nit.

55
     Do chunnt e Fliege, nei wie dumm!

Sie rennt em schier gar ’s Hüsli um.
Sie schreit und winslet Weh und Ach!
Du arme Chetzer hesch di Sach!
Hesch keini Auge by der g’ha?

60
Was göhn di üsi Sachen a?


     Lueg, ’s Spinnli merkts enanderno,
es zuckt und springt und het sie scho.
Es denkt: „I ha viel Arbet g’ha,
jez mußi au ne Brotis ha!“

65
I sags jo, der wo alle git,

wenns Zit isch, er vergißt di nit.




Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 198. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/210&oldid=- (Version vom 25.11.2023)