Der Dialekt, in welchem diese Gedichte
verfaßt sind, mag ihre Benennung rechtfertigen.
Er herrscht in dem Winkel des Rheins
zwischem dem Frickthal und ehemaligen Sundgau,
und weiterhin in mancherley Abwandlungen
bis an die Vogesen und Alpen
und über den Schwarzwald hin in einem
großen Theil von Schwaben. Für Freunde
ländlicher Natur und Sitten eignet diese
Gedichte ihr Innhalt und ihre Manier.
Wenn Leser von höherer Bildung sie nicht
ganz unbefriedigt aus den Händen legen,
und dem Volk das Wahre, Gute und Schöne
mit den heimischen Tönen und vertrauten
Bildern lebendiger und wirksamer in die
Seele geht, so ist der Wunsch des Verfassers
erreicht.
Leser, die mit dieser Sprachweise nicht ganz bekannt sind, werden folgende wenige grammatikalische Bemerkungen nicht überflüssig finden. Das u und ü vor einem h, dem wieder ein Vokal folgt, oder folgen
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite V. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/5&oldid=- (Version vom 25.11.2023)