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     Weisch Jobbeli, was der Morge-Stern
am Himmel sucht? Me seits nit gern!
Er wandlet imme Sternli no,
er cha schier gar nit vonnem lo;

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doch meint si Mutter, ’s müeß nit sy,

und thut en wie ne Hüenli i.

     Drum stoht er uf vor Tag, und goht
si’m Sternli no im Morgeroth;
er sucht und ’s wird em windeweh,

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er möcht em gern e Schmützli ge,

er möcht em sagen: I bi der hold!
es wär em über Geld und Gold.

     Doch wenn er schier gar bynem wär,
verwacht si Mutter handumcher,

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und wenn sie rüeft enanderno,

sen isch mi Bürstli niene do.
Druf flicht sie ihre Chranz ins Hoor,
und lueget hinter de Berge vor.

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/57&oldid=- (Version vom 3.3.2024)