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     Und uf der Bleichi het sie gschaft
hütie und je us aller Chraft;
der Bleicher het si selber gfreut,
doch hätt’ er nit: Vergelts Gott! gseit;

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und het e Frau ne Wöschli gha,

se het sie trochnet druf und dra.

     ’s isch weger wohr, und überal
wo d’ Sägesen im ganze Thal
dur Gras und Halme gangen isch,

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se het sie g’heuet froh und frisch.

Es isch e Sach, by miner Treu,
am Morge Gras und z’obe Heu!

     Drum isch sie jez so sölli müed,
und brucht zum Schlof kei Obe-Lied;

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kei Wunder, wenn sie schnuft und schwizt,

lueg wie sie dört uf ’s Bergli sizt!
Jez lächlet sie zum lezte mol,
jez seit sie: Schlofet alli wohl!

Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 84. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/94&oldid=- (Version vom 9.3.2024)