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     Und d’unten isch sie! B’hüt di Gott!

50
Der Guhl, wo uffem Chilch-Thurn stoht,

het no nit gnug, er bschaut sie no.
Du Wundervitz was gafsch denn so?
Was gilts, sie thut der bald derfür,
und zieht e rothen Umhang[WS 1] für!

55
     Sie duuret ein, die guti Frau,

sie het ihr redli Hus-Chrütz au.
Sie lebt gwiß mittem Ma nit gut,
und chunnt sie heim, nimmt er si Hut;
und was i sag, jez chunnt er bald,

60
dört sizt er scho im Fohre-Wald.


     Er macht so lang, was tribt er echt?
Me meint schier gar er trau nit recht.
Chumm numme, sie isch nümme do,
’s wird alles sy, se schloft sie scho!

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Jez stoht er uf, er luegt ins Thal,

und ’s Möhnli grüeßt en überal.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Umhaug
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: Allemannische Gedichte. Macklots Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1803, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:AllemannischeGedichte_Hebel.pdf/95&oldid=- (Version vom 9.3.2024)