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Salmiak ausgewaschen, so läuft dieß klar ab, so lange es noch von diesem Salze aufgelöst enthält, trübt sich aber durch aufgeschlämmtes Metall, wenn das Auswaschen beinahe vollendet ist. Es wird dieß indessen durch einige wenige Tropfen Alkohol verhindert; man kann dann so lange aussüßen, bis das ablaufende Wasser die salpetersaure Silberoxydauflösung nicht mehr trübt. An der Luft erhitzt verbrennt das Niob unter starker Erglühung zu weißer Niobsäure. Wie das Tantal wird es nicht von Salpetersäure und von Königswasser auch beim Kochen angegriffen, wohl aber wie dieses schon in der Kälte, unter Entbindung von rothen Dämpfen, von einer Mengung von Salpetersäure und Fluorwasserstoffsäure.

Nimmt man für die Tantalsäure und für die Niobsäure eine gleiche atomistische Zusammensetzung an, so ist das Atomgewicht des Niobs größer als das des Tantals.

Diese Angaben mögen für jetzt hinreichen, um das Niobium als ein eigenthümliches, und ein vom Tantalum bestimmt verschiedenes Metall erkennen zu lassen. Sein Oxyd, die Niobsäure, vollkommen rein darzustellen, ist sehr schwer. Gewiß werden sich künftig leichtere Methoden finden lassen, um es vom größten Zustand der Reinheit zu bereiten, aber die Art, welche ich anwandte, war die zeitraubendste und langwierigste. Unstreitig wäre ich nicht zu den Resultaten gelangt, die ich erhalten, wenn ich mich nicht der thätigsten und unverdrossensten Hülfe des Hrn. Weber, meines Gehülfen, zu erfreuen gehabt hätte. Er hat den mühevollsten Theil der Arbeit ausgeführt.




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Verschiedene: Annalen der Physik und Chemie, Band LXIII. Johann Ambrosius Barth, Leipzig 1844, Seite 341. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Annalen_der_Physik_und_Chemie_Bd_63_1844.pdf/352&oldid=- (Version vom 31.7.2018)