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Das Vorurth.

Ha! ich erkenne die lakonische Sprache des stolzen Patriotismus. (zum deutschen Schauspiel) Und du kleine, traurige Gegnerin! du handelst sehr klug, daß du dich so fest an deinen stürmischen Vertheidiger schmiegest; ohne ihn giengest du längst schon verlohren.

Das deutsche Schauspiel.

Meine gallische Schwester scheinet in dich viel minder Vertrauen zu setzen.

Das Vorurth. (auf die Kritik zeigend)

Aber jene rüstige Dame dort mit einer Geisel in der Hand; sie kömmt doch nicht hieher, mich durch Geiselstreiche zu besiegen? Madame, wär ihre Miene weniger mürrisch, ich wagte die Frage: wer sie sind?

Die Kritik.

Diese Frage beantwort’ ich gerne. Ich nenne mich die Kritik.

Das Vorurth.

Die Kritik? meine Freundin? o laß dich umarmen! (läuft auf sie zu)

Empfohlene Zitierweise:
Joseph Bernhard Pelzel: Apolls Gericht, oder das bestrafte Vorurtheil Vindebonens. Kurzböck, Wien 1769, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Apolls_Gericht_1769.pdf/15&oldid=- (Version vom 5.7.2023)