Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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Der Knecht.
(einredend.)
O Herr, in unsrer Ampel ist kein Tropfen Oel.
Strepsiades.
Verdammt!
Was steckst du denn auch diese durstige Ampel an?
Komm her, du sollst mir heulen!
Der Knecht.
Aber, Herr, wofür?
Strepsiades.
(schlägt ihn.)
Da – weil du so ’nen dicken Docht hineingesteckt! –
(der Knecht läuft hinaus.)
Ich sage, mir und meinem wackern Eheweib,
Entspann um seinen Namen sich alsbald ein Zank.
Sie wollt’ ein „Hippos“ angehängt, und hieß ihn bald
Xanthippos, bald Charippos, bald Kallippides;
Wir zankten noch ein Weilchen; endlich wurden wir
Mit einander eins und nannten ihn Pheidippides.
Dies Söhnchen nahm die Mutter oft, und hätschelt’ ihn:
„Kind, wenn du groß bist und im Purpurrock zur Stadt
„Nein, wenn du, wie dein Vater, einst von Phelleus’ Höh’n
Die Ziegen treibst, in einen Schafpelz eingehüllt“ – –
Doch half es nichts, er folgte meinen Worten nicht,
Und schleppte mir die Pferdesucht in’s Haus herein.
Und Einen Weg noch fand ich, einzig, göttlich schön.
Bered’ ich ihn zu diesem, dann bin ich gedeckt.
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 8. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0014&oldid=- (Version vom 31.7.2018)