Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0037

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Strepsiades.

390
Drum klingen sich gleich die Benennungen auch, wie Donnergeknall, so der Darmschall.

Doch erkläre mir noch, wo der schmetternde Keil her fährt mit der leuchtenden Flamme,
Der, wen er erschlägt, zur Asche verbrennt, und versengt, die lebend davongehn.
Den sendet ja Zeus ganz sichtbar herab, meineidige Frevler zu strafen.

Sokrates.
Wie kommt’s denn, du Narr aus kronischer Zeit, altgläubiger Mährchenerzähler,

395
Wenn Zeus Meineidige straft mit dem Bliz, daß nicht auch Simon verbrannte,

Der Theoros nicht, der Kleonymos nicht, solch erzmeineidige Sünder?
Er schlägt in den eigenen Tempel sogar und in Sunion, „Attika’s Berghaupt“,
In die stämmigen Eichen: warum denn das? Gibt’s auch meineidige Bäume?

Strepsiades.
Weiß nicht; doch glaub’ ich, du hast wohl Recht. Was ist denn also der Blizstrahl?

Sokrates.

400
Wenn trockener Wind in die Lüfte sich hebt und

     (auf die Wolken zeigend)
 hier in die Wolken sich einfängt,
Dann schwellt er von innen wie Blasen sie auf, und von eigenem Drange getrieben,
Durchbricht er sie flugs, drängt dann sich heraus voll Heftigkeit wegen der Spannung,

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0037&oldid=- (Version vom 31.7.2018)