Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0040

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Die Chorführerin.
Nun, das wird gerne von uns dir gewährt: forthin soll Keiner von heut an,
Wie du, vor versammeltem Volke das Feld in den mehresten Händeln behaupten!

Strepsiades.
O rede mir nicht von den Händeln im Staat; denn nicht nach Solchem verlangt mich,

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Nein, nur so für mich an dem Rechte zu dreh’n, und die Gläubiger tüchtig zu prellen.


Die Chorführerin.
So werde dir denn, wonach du dich sehnst; denn nicht nach Großem verlangt dich:
Nur gib dich mit Leib und mit Seele getrost in die Obhut unserer Priester!

Strepsiades.
Das will ich thun im Vertrauen auf euch; denn hiezu treibt mich die Nothdurft
Um das Pferdegespann, dies Koppagezücht, und die Heirat, welche mich aufrieb.
     (für sich.)

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Nun mögen sie nur, was ihnen beliebt,

Vornehmen mit mir!
Ich gebe den Leib hier ihnen dahin,
Ihn zu schlagen, zu plagen mit Hunger und Durst,
Mit Hize, mit Frost, ihn zu gerben zum Schlauch.

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Und wind’ ich mich nur aus den Schulden heraus,

Dann möge die Welt mich immer verschrei’n
Als mundfrech, dummdreist, schamlos, grob,
Unflätigen Wicht, Lug schmiedend und Trug,
Als Klauber am Wort, als Schrauber am Recht,

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0040&oldid=- (Version vom 31.7.2018)