Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
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So gewiß verehr’ ich in euch feine Kenner meiner Kunst;
Sezt’ es euch auch darum zuerst wiederum zu kosten vor,
Weil mir’s gar viel Mühe gemacht. Doch ich trat gleichwohl zurück,
Unverdient von Tölpeln verdrängt. Deßhalb klag’ ich nun vor euch
Feinen Kennern, denen zu Lieb’ ich mir all die Mühe gab.
Denn seit hier von Männern, die schon anzureden Freude macht,
„Tugendsam und Liederlich“ einst großen Beifall sich gewann,
Das ich – Jungfrau war ich ja noch, durfte noch nicht Mutter sein –
Aussezt’ und ein anderes Weib freundlich auf die Arme nahm,
Ja, seitdem hat treu sich und fest eure Huld an mir bewährt.
Gleich Elektra kommt sie denn hier heute, die Komödia,
Spähend, ob sie feinen Geschmack finde so, wie ehedem;
Denn Orestes’ Locken erkennt sie gleich auf den ersten Blick.
Angenäht ein ledernes Ding, das, am Schnabel roth und dick,
Niederbaumelt, daß sich darob lachend alle Kinder freu’n;
Auch des Kahlkopfs spottet sie nicht, dreht sich nicht im Wirbeltanz;
Auch kein alter verselnder Geck schwingt auf Jeden, der ihm naht,
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0045&oldid=- (Version vom 31.7.2018)