Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner | |
|
Da sie doch euch allen nüze, nicht mit Worten, durch die That:
Daß ein Jeder, der am Abend auszugeh’n sich rüstet, spricht:
„Junge, kauf’ heut keine Fackel; denn das Mondlicht ist so schön.“
Noch von andern Diensten sprach sie; dennoch (meint sie) schenket ihr
Nicht den Tagen Acht, und mengt sie durch einander kreuz und quer.
Wenn sie wieder um ein Opfermahl getäuscht nach Hause geh’n,
Nicht erfreut durch eine Feier nach der alten Tage Zahl.
Denn an Tagen, wann ihr opfern solltet, richtet, foltert ihr;
Oft dagegen, wann wir Götter einen Fasttag haben, sei’s,
Sprengt ihr Wein und schäkert. Darum rissen wir dem Hyperbolos,
Als er heuer Bote war am Bundesgericht, den Kranz vom Haupt,
Wir, die Götter: so gewizigt, lernt er’s besser wohl hinfort,
Daß man seine Lebenstage nach dem Mondlauf ordnen soll.
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0049&oldid=- (Version vom 31.7.2018)