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Seite:Aristophanes Donner 3Bd.djvu/0097

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Erster Halbchor.
Strophe.

1345
An dir, o Greis, ist’s, auszuspäh’n, in welcher Art

Du diesen bewältigst;
Denn pocht’ er nicht auf irgendwas, er wäre doch
Nicht gar so vermessen.
Wohl macht ihn Etwas trozig; denn viel Zuversicht

1350
Bewährt er und Keckheit.


Die Chorführerin.
Doch jezt, aus welchem Keime sich der Streit zuerst entsponnen,
Ziemt dir dem Chore kundzuthun; so sag’ es unverholen.

Strepsiades.
Nun ja, von wannen wir zuerst begannen uns zu schimpfen,
Erzähl’ ich. Eben saßen wir am Mahle, wie ihr wisset;

1355
Da hieß ich erst die Leier ihn ergreifen, um zu singen

Das Liedchen von Simonides: „der Widder ward geschoren.“
Gleich fuhr er auf, altmodisch sei’s, zu leiern und zu singen
Bei’m Trunk, dem alten Weibe gleich, das dürre Gerste mahle.

Pheidippides.
Und mußt’ ich dir nicht gleich zu Leib mit Fäusten und mit Füßen,

1360
Da du mich singen hießest, als herbergtest du Cikaden?


Strepsiades.
Das Gleiche hat er drinnen auch schon, so wie jezt, geäußert;
Auch schalt er auf Simonides, er sei ein schlechter Dichter.
Ich hielt mich nur mit Mühe, doch bezwang ich mich im Anfang;
Dann hieß ich ihn mir wenigstens, ein Myrtenreis in Händen,

1365
Anstimmen was von Aeschylos. Und er entgegnet hastig:

„Von Aeschylos? Nun, dieser dünkt mir, traun, der erste Meister

Empfohlene Zitierweise:
Aristophanes: Die Wolken übersetzt von Johann Jakob Christian Donner. Leipzig und Heidelberg: C. F. Winter’sche Verlagshandlung, 1861, Seite 91. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aristophanes_Donner_3Bd.djvu/0097&oldid=- (Version vom 31.7.2018)