unsererseits, welche wir nie erfüllen werden, zu unverlöschlichem Brande schüren!
So sprachen sie, so thaten sie. Und es ist den Feinden der Freiheit, den Feinden der Gerechtigkeit, den Handlangern der verrätherischen Staatspolitik gelungen, eure Köpfe einen Augenblick lang zu verwirren, Brüder! Ihr ließet euch einen Augenblick bestricken von der Erfindung jener schlauen Politiker, welche vorgab, daß die Sache der Revolution einerlei geworden sei mit der Sache jener deutschen Länderfresser in den Parlamenten, die Euer gerechter Zorn trifft, mit der Sache eurer Feinde und Unterdrücker, der herrschsüchtigen Magyaren, und nehmet so verleitet Partei gegen die Grundlage Eurer eigenen und unserer gemeinsamen slavischen Freiheit, gegen die Revolution und standet Eurem bittersten und gefährlichsten Feinde, der dynastischen Politik und dem Despotismus bei. Unseren natürlichen Freund und Bundesgenossen, die Demokratie, habet Ihr in Wien das büßen und entgelten lassen, Slaven! was an Euch die alte deutsche Staatspolitik, das in Frankfurt wieder aufgewärmte Despotensystem gesündigt hatte. Slaven rächten leider in Wien das wider sie verübte Verbrechen nicht an dem Verbrecher, sondern gerade an denen, die des Verbrechers geborene Richter und des Rächers natürliche Bundesgenossen sind. Und die Partei der Staatspolitiker, aus dem Reichstage zu Wien in der Stunde der Gefahr und der Entscheidung, wo einzig und allein das Interesse des Volkes gelten durfte und Alle Eins machen mußte, feig entwichen, suchte sodann in Prag Euch vorzuspiegeln, daß der letzte Wiener Aufstand keine Volksbewegung gewesen sei, sondern mit magyarischem Gelde gemacht. Aber, Brüder, wer unter uns wäre so elend, wer noch so
Michail Alexandrowitsch Bakunin: Aufruf an die Slaven.. Selbstverlag des Verfassers., Koethen. 1848, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aufruf_an_die_Slaven-Bakunin-1848.djvu/013&oldid=- (Version vom 31.7.2018)