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Zum Teufel – weshalb erschien der Arm nicht? Sollte etwa dieser August Summer all die Ratschläge in den Wind geschlagen und …

„Ausgeschlossen,“ tröstete Egon sich und hielt den Schirm tiefer, denn der Regen sprühte ihm ins Gesicht, und das wirkte noch abkühlender. „Ausgeschlossen – der fade Gusti, – wo sollte der wohl den Mut hergenommen haben, gleich am ersten Abend Rechte geltend zu machen, auf die er früher so gern verzichtet hätte.“

Egon fror und wartete. – Vom Kirchturm schlug’s Mitternacht.

Noch immer nichts! Die beiden Fenster unten blieben geschlossen; die Vorhänge waren zugezogen.

Egon packte plötzlich eine Wut – eine Wut! Er klappte die Regenspritze zusammen, schmetterte das Fenster zu, drehte das Licht an, sah seinen Frack auf dem Bett liegen.

Ha – ein Gedanke. Rache! – Ja – er würde sich rächen! Stüpschen sollte vor Eifersucht vergehen.

Und zehn Minuten später betrat er wieder das Hotel Prussia, meldete sich bei den Brauteltern mit tadeloser Verbeugung zurück, erklärte harmlos:

„Kopfschmerzen sind weg. Habe Pulver genommen. Gleich ne ganze Schachtel voll.“

Frau von Blüler blieb kühl, obwohl sie jetzt so

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/44&oldid=- (Version vom 18.8.2016)