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Viele Schiffe drunten gehen
An dem schönen Inselland,
Sehen hoch das Kreuz noch stehen,
Warnend von der Felsenwand;

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Und des strengen Büßers Kunde

Gehet fromm von Mund zu Munde.


     Der Gefangene.

In goldner Morgenstunde,
Weil alles freudig stand,
Da ritt im heitern Grunde
Ein Ritter über Land.

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Rings sangen auf das Beste

Die Vöglein mannichfalt,
Es schüttelte die Aeste
Vor Lust der grüne Wald.

Den Nacken, stolz gebogen,

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Klopft er dem Rößelein –

So ist er hingezogen
Tief in den Wald hinein.

Sein Roß hat er getrieben,
Ihn trieb der frische Muth:

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„Ist alles fern geblieben,

So ist mir wohl und gut!“

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/267&oldid=- (Version vom 31.7.2018)