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er nicht umbrachte, sammt und sonders zu Sklaven; und da überall, wo man Sklaven witterte, eine Menge Schiffe bei der Hand waren, so ließ er dieselben schwer genug mit Menschen beladen, verhandelte sie gegen Wein, Oel, Weinessig, Speck, Kleidungsstücke, Pferde, kurz gegen alles, was entweder er oder seine Gefährten vonnöthen hatten, und verfuhr hierbei nach Gutdünken. Er ließ jedem freie Wahl, unter funfzig bis hundert Mädchen sich dasjenige auszusuchen, das ihm am besten gefiel, und nahm dann eine Arrobe Wein, Oel, Essig, oder auch wohl eine Speckseite dafür. Um denselben Preis war ein hübscher Bursche zu haben, der unter zwei- bis dreihundert andern ausgesucht ward; ein anderer aber kostete nur so und so viel. Es ereignete sich unter andern, daß man einen jungen Menschen, der eines Fürsten Sohn zu seyn schien, um einen Käse weggab, hundert andere Personen aber gegen ein Pferd vertauschte. Mit solchen Dingen beschäftigte er sich vom Jahr eintausend fünfhundert sechs und zwanzig bis drei und dreißig, also sieben volle Jahre. Während derselben verheerte und entvölkerte er jene Gegenden unaufhörlich, und opferte die

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 105. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/105&oldid=- (Version vom 31.7.2018)