– die Partie begann. Dies veranlaßte meinen Vater einen Gratulationsbrief an uns zu richten.
„Freut Euch, Kinder,“ schrieb er. „[WS 1]Jetzt haben wir doch Gelegenheit, die erhaltenen Schläge von 59 wieder gut zu machen, indem wir den Dänen Schläge geben. Wenn wir von Norden siegreich heimkehren, so können wir uns auch wieder nach Süden wenden: die Preußen bleiben unsere Alliirten, und dann können uns die schäbigen Italiener samt ihrem intriganten Louis Napoleon nicht mehr aufkommen.“
Friedrichs Regiment, zur großen Enttäuschung des Obersten und des Offizierkorps, war nicht zur Grenze entsendet worden. Dies brachte uns ein väterliches Kondolenzschreiben ein:
„Ich bedaure aufrichtig, daß Tilling das Pech hat, gerade bei einem Regiment zu dienen, welches nicht berufen war, den so glorreich sich anlassenden Feldzug zu eröffnen; übrigens besteht ja immer noch die Möglichkeit, daß es zum Nachrücken bestimmt werde, Martha wird der Sache freilich die gute Seite abgewinnen und sich freuen, daß ihr die Angst um den geliebten Mann erspart bleibt, und auch Friedrich ist eingestandenermaßen selber kein Freund des Krieges; aber ich denke, er ist nur im Prinzip dagegen, das heißt: es wäre ihm aus sogenannten ‚humanitären‘ Gründen lieber, wenn es zu keiner Schlacht käme; ist es aber einmal dazu gekommen, so wollte er wohl auch lieber dabei sein, da regt sich wohl die männliche Kampfeslust. Es sollte wirklich immer die ganze Armee gegen den Feind geschickt werden; in solchen
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Anführungszeichen fehlt in der Vorlage
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. Dresden/Leipzig: E. Pierson’s Verlag, 1899, Band 1, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/202&oldid=- (Version vom 31.7.2018)