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Seite:Bertha von Suttner – Die Waffen nieder! (Band 1).djvu/268

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„Wofür? Darum kümmere ich mich wahrlich nicht. Die Kriege kommen und sind da. Alle fünf oder sechs Jahre bricht immer wieder etwas aus – das ist so der Gang der Geschichte.“

„Es müssen aber doch Gründe vorliegen?“

„Vielleicht … doch wer kennt sie? Ich gewiß nicht, und mein Mann auch nicht. „Warum schlägt man sich denn eigentlich dort droben,“ fragte ich ihn während des letzten Krieges. „Das weiß ich nicht – ist mir auch ganz egal,“ antwortete er achselzuckend. Ärgerlich ist nur, daß ich nicht mit dabei bin,“ fügte er hinzu. O, Griesbach ist ein echter Soldat. – Das ‚warum‘ und das ‚wozu‘ der Kriege, das geht den Soldaten nichts an. Das machen die Diplomaten untereinander ab. Ich habe mir nie den Kopf zerbrochen über alle die politischen Streitigkeiten. Uns Frauen geht es schon gar nichts an – wir würden doch nichts davon verstehen. Ist das Gewitter einmal losgebrochen, so heißt es beten –“

„Daß es beim Nachbar einschlage und nicht bei uns, das ist freilich das einfachste.“


* * *


Gnädige Frau!

Ein Freund – vielleicht auch ein Feind gleichviel – ein Wissender, der sich nicht nennen will, benachrichtigt Sie hierdurch, daß Sie betrogen werden. Auf die verräterischste Weise betrogen. Ihr scheinheiliger Mann und Ihre unschuldigthuende Freundin

Empfohlene Zitierweise:
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 1, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/268&oldid=- (Version vom 31.7.2018)