Mittags in der Kammer mitgeteilt und Ollivier erklärt, daß dies das Ende des Streites sei. Am selben Tag wurden jedoch (offenbar die Ausführung früherer Befehle) Truppen und Material nach Metz dirigiert und in derselben Sitzung macht Clement Duvernois folgende Interpellation:
„Was haben wir für Bürgschaften, daß Preußen nicht wieder ähnliche Verwickelungen heraufbeschwört, wie diese spanische Kronkandidatur? Dem muß vorgebeugt werden.“
Schon wieder regt sich Gribouille: Es könnte – vielleicht – einmal – ein leiser Regen uns naß zu machen – drohen: also schnell in den Fluß gesprungen! – und abermals wird Benedetti nach Ems geschickt, diesmal den König von Preußen aufzufordern, daß er dem Prinzen Leopold ein- für allemal und für alle Zukunft verbiete, auf die Kandidatur zurückzukommen. Kann wohl auf solches Vorschreiben-wollen einer Handlung, zu welcher der Aufgeforderte nicht einmal befugt ist, etwas Anderes erfolgen als ungeduldiges Achselzucken! Das mußten Diejenigen doch wissen, welche die Anforderung stellten.
Am 15. Juli wieder eine denkwürdige Sitzung. Ollivier verlangt einen Kredit von fünfhundert Millionen für den Krieg. Thiers stimmt dagegen. Ollivier entgegnet: er nehme die Verantwortung vor der Geschichte auf sich. Der König von Preußen habe sich geweigert, den französischen Botschafter zu empfangen und dies durch eine Note der Regierung angezeigt. Die Linke verlangt diese Note zu sehen. Die Majorität
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 248. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/253&oldid=- (Version vom 31.7.2018)