Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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ergriefen Schwerdter, Lanzen, Aexte, Sensen, Steken, ein jeder was ihm zuerst in die Hände fiel, und stunden bereit zum Streit. Der Schultheiß suchte den erzürnten Haufen zu bewegen, Götzen erst einen Fehdebrief zu schiken, aber es war nur eine Stimme: Strasenräubern schikt man keine Fehdebriefe! und als der Schultheiß auf seinem Willen bestand, fuhren ihm einige mit den Spießen unter die Nase, und schalten ihn einen Verräther. Wollt’ er Frieden halten, so mußt’ er sich an die Spitze des Gewalthaufens stellen, der wohl tausend Mann stark, das Thal hinabzog. Sie erschienen vor Hohenahelfingen, als Götz eben mit seinen Knappen, zur Freude über den großen Raub, im Hellauf zechte, und schon alle trunken waren. Niemand argwohnte in der Burg Feindesgefahr, als die erzürnten Rächer, blutdürstig durch das offene Thor eindrangen. Götz, über den unerwarteten Unfall erschroken, und sich seiner bösen That bewußt, versteckte sich auf den Thurm unter dem Dache: die Knechte aber liefen mit den Waffen in den Hof herunter. Alle wurden durch die
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/36&oldid=- (Version vom 31.7.2018)