Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter | |
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Tage meiner Trauung von meinem leiblichen Vater Fehde geboten zu sehen. Unterliegen wir, o! wie gräßlich wird dann mein künftig Schiksal seyn! Doch ich traue seinem Muth und seiner Tapferkeit, und sollt’ ich auch mit ihm sterben, so muß der Tod süß für mich seyn. Er und Kraft sprachen mir mächtig zu, und ich bin nun auch entschlossen, standhaft das Ende zu erwarten. Siegt er, nun so hab’ ich ihn und bin – der Zorn meines Vaters wird doch verlöschen – bin glüklich; unterliegt er, so will ich mit ihm sterben, und im Grabe die Ruhe suchen, die mir auf der Erde nicht zu Theil ward.
Kraft liegt nun mit all’ seinen Knappen hier, und bis Morgen wird auch der Schenk an der Spitze eines gewaltigen Haufens kommen, vermöge des Verbandes, in dem er als Lehnsherr und Bundsgenosse mit Kunzen steht. Die Macht meines Vaters ist klein gegen die Unsrige. Denn Götz von Ahelfingen kann ihm nun nicht beispringen; er aber, und Hirnheim und der Haak von Luschnaw stehen nicht gegen
Johann Gottfried Pahl: Bertha von Wöllstein. Eine Reihe von Briefen aus dem Mittelalter. Karl Gottlob Beck, Nördlingen 1794, Seite 73. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Woellstein.djvu/77&oldid=- (Version vom 31.7.2018)