Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 456.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ist, eine Burg stand, auf der die Herren von Holzhausen (s. Holzhausen Gem. Steinkirchen) saßen, und die Burg nach dem Aussterben des Geschlechts und dem Abgang des Sitzes in der Erinnerung als Burg auf der Mühlebene die Mühleburg genannt wurde. Es ist beim Fehlen weiterer Nachrichten schwer zu entscheiden, wie viele von den bei Holzhausen Gem. Steinkirchen aufgeführten Daten hieher gehören. Sicher ist, daß Holzhausen 1513 im Besitz der Herrn v. Stetten war und 1593 als abgegangen zur Markung Heimhausen gehörte, aber auch Eberbach hatte einen Theil an der Mühlebene. Schwerlich stammt von hier Sifried von Mulburg, canonicus in Würzburg. 1171 W. U. II, 161. Mon. b. 37, 84 (1164), S. 89 f. (1169), S. 102 (1172), S. 107 (1176), S. 113 (1180).

2. Spelte im Speltbachthal zwischen Wolfselden und Berndshofen (cfr. Weilersacker) gehörte zum Amt Jagstberg und bestand noch 1475. Jetzt ist es zur Markung Berndshofen gezogen. Der Name scheint eher von der scharf eingerissenen Spalte des Baches als von Spelt, der Spelz, far, herzukommen. Es saß hier ein Nachkomme der alten Edelherrn v. Buchenbach, Gumbert de Spelta, der 1162 im Gefolge Herzog Friedrichs v. Schwaben-Rothenburg war. cfr. Regesten der Herren von Buchenbach.

1162. Gumpert de Spelte, liber homo, vollzieht mit Mangold v. Laichingen ein Schenkung Kunos v. Utinkofen (OA. Gmünd) an das Kloster Lorch im Auftrag Herzogs Friedrichs. W. U. II, 139. W. F. 8, 356. OA.Beschr. Gmünd S. 173.

1344 schenkt Ger Lecherin, Witwe Herm. v. Gabelstein dem Kl. Gnadenthal ihre Güter zu Spelte, Bernhartshausen, Wolfselden und Büttelbronn. W. F. 4, 197.

1475 hat die Pfarrei Buchenbach Einkünfte in der Spelt (Pf.-Akten).


11. Criesbach,
Gemeinde III. Kl., ev. Fil. von Ingelfingen mit 481 Einw., worunter 1 Kath., Fil. von Nagelsberg.


Dort an des Kochers schönem Gestade, wo sich des Dorfes
Häuser dehnen vom Fuße des Berges herab zu dem Thale
Und sich ergießt ein murmelnder Bach von der waldigen Höhe,
Um zu vermählen die rieselnde Flut mit dem rauschenden Flusse,
Wo sich endet der Gürtel des Kochers am anderen Ufer,
Stehet die Linde, einst in glücklichen Tagen der Vorzeit
Von den Vätern des Dorfes gepflanzt, das Criesbach genannt wird.

So beschreibt der Dichter K. K. A. Hahn die Lage Criesbachs mit seiner mächtigen, sagenreichen Linde. In weitem Bogen zieht der Kocher an der weingrünen Bergwand der nördlichen

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_456.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)