Seite:Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums.pdf/13

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

will. Auch in seiner Sprache hat das Ländchen etwas eigenes. Die Mundart in dieser Gegend ist, so wie in der Gegend von Hohenlohe, Bartenstein und Schillingsfürst, der Reichsstadt Rothenburg, des Stift Comburgischen Fleckens Kupferzell, singend, langsam, platt, und wird wegen des starken Zischens, besonders je näher man der Schwäbischen Gränze kommt, derselben Mundart ähnlich.

.

Was Künstler und Kunstfleiß angehet, so kann man in einem so kleinen Staate, wo sich nicht für beständig der Regent, und fast gar kein Adel aufhält, freylich wenig erwarten. Mergentheim selbst hat zwar einige geschickte Künstler: allein in einem so kleinen Staate haben solche Männer oft genug zu thun, um sich der Noth zu erwehren, und weder Muth noch Muße die Natur zu studiren und nachzuahmen; es fehlt ihnen an Bewunderern ihrer Kunst, an Unterstützung in ihren Unternehmungen; und so verrosten sie, da sie vielleicht sich und ihrem Vaterlande Ehre gemacht haben würden. Auch der Mangel an Manufacturen und Fabriken, die wegen des engen Kreises des Landes, weßwegen es an dem nöthigen Absatze der Waaren fehlen würde, unmöglich gedeihen