P. A. Breitenbach: Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums | |
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übrige Volk durch ihren Gesang aufmunterten. So wahr ist es, daß, wenn man den gemeinen Haufen von einem Vorurtheile abbringen will, man es leicht zuweg bringen könne, wenn man klug zu Werke gehet. Nebstdem sind die Einwohner arbeitsam, lieben die Sparsamkeit, und sind, im Ganzen genommen, keine Freunde von Pracht und Üppigkeit. Die Industrie wird durch die vor einigen Jahren eingeführten Industrieschulen sowohl in der Stadt als auf dem Lande schon bey der zarten Jugend merklich befördert. (S. dies Journ. 3. B. 1. Heft) Diejenigen Landleute, welche zugleich Weinberge besitzen, haben bis gegen Weihnachten zu dreschen, dann fällen und bereiten sie ihr Holz für das folgende Jahr, bessern nachher ihr Geschirr aus, flechten Strohnäpfe, Körbe, binden Besen, und thun noch andere zur Haushaltung nöthige Verrichtungen. Die Häcker oder Winzer verbessern ihre Weinberge, tragen Erden in dieselbige, errichten hier und da eine trockene Mauer um dieselbigen, und bringen den übrigen Winter noch mit den oben genannten nützlichen Arbeiten zu. Der bloße Taglöhner muß sich ohnehin täglich eine Beschäfftigung suchen, wenn er sich und die Seinigen ehrlich ernähren
P. A. Breitenbach: Beytrag zu einer statistischen Topographie des Teutschmeisterthums in: Journal von und für Franken, Band 4. Raw, Nürnberg 1792, Seite 140. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beytrag_zu_einer_statistischen_Topographie_des_Teutschmeisterthums.pdf/12&oldid=- (Version vom 20.8.2021)