Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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alsdann giesse sie wieder in einen Spülkumm, und schüttle sie ein wenig. Wenn sie darin einige Tage gestanden haben, so giesse selbige in gläserne Hafen.
Pflaumen mit Branntwein einzukochen.
Wenn die Pflaumen gut reif aber nicht weich sind, so lege sie in eine irdene Schaale und giesse kochendheis Wasser darauf; sobald man siehet, daß sich die Haut löset, so giesse das Wasser ab und ziehe die Haut nett von denselben herunter, doch so, daß nichts von dem Fleisch mit abgerissen wird. Habe alsdann einen dicken Syrop von Zucker gekocht, der gut geschäumt ist, fertig, und lege sie darein, laß sie langsam kochen, und schäume sie gut. Das Gefäß muß aber nicht zu enge seyn, denn davon leiden sie Schaden. Wenn sie alsdann so lange gekocht haben, daß sie anfangen klar zu scheinen, so nimm sie heraus und lege sie behutsam in einen Spülkumm, und den Syrop giesse darüber; laß sie so 8 oder 10 Tage stehen, aber schütte sie jeden Tag mit dem Spülkumm um, und hernach giesse den Syrup ab. Ist er alsdenn zu dünne, so tunke ein Stück Zucker in Wasser und nimm es dazu, wenn er kocht; ist er aber dick genug, so gebraucht er keinen Zucker mehr, weil er nur gut dick seyn muß. Laß ihn ein wenig kochen, und schäume ihn gut, hernach siebe es durch einen Haartuch und giesse ihn wieder warm über die Pflaumen; laß sie noch einmal 8 oder 10 Tage stehen, giesse den Syrop alsdann wieder ab, koche ihn auf und schäume ihn gut. Wenn dann die mehreste Hitze abgezogen ist, so giesse so viel Franzbranntwein dazu, als der Syrop ausmacht, decke ihn gleich zu, bis er ganz kalt geworden, aber die Pflaumen lege alsdann in einen gläsern Hafen. Giesse nachher den kalten Syrop darauf, und binde den Hafen mit Papier zu, schüttle sie hernach einige Tage mit dem Hafen um, so sind sie fertig.
Hanbutten einzukochen.
Schneide die Hanbutten in der Länge auf, nimm die Steine und das unreine heraus, und wirf sie, sobald sie gereiniget
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 435. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/444&oldid=- (Version vom 31.7.2018)