Zum Inhalt springen

Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
Autor: Christina Warg
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen
Untertitel: nach der Vierten Auflage des Originals aus dem Schwedischen übersetzt.
aus: Vorlage:none
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1772
Verlag: gedruckt und verlegt von A. F. Röse 1772.
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Greifswald
Übersetzer: unbekannt
Originaltitel: Hjelpreda I Hushållningen För Unga Fruentimber
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Commons, [1]
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
Indexseite


[I]
Schwedisches
Koch-
und
Haußhaltungs-Buch
nebst
einem Unterricht
auf Seide, Wolle und Leinen zu färben
zum Nutzen junger Frauenzimmer
entworfen


von
Christina Warg.

Nach der Vierten Auflage des Originals
aus dem Schwedischen übersetzt.




Greifswald,
gedruckt und verlegt von A. F. Röse 1772.

000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000 000

[II]

G. L.

Gegenwärtiges Koch- Haußhaltungs- und Färbe-Buch hat in Schweden ein so klaßisches Ansehen erhalten, daß nicht leicht eine Haußhaltung anzutreffen ist, worin man sich dessen nicht mit Vortheil bedienet. Man hat daher binnen wenig Jahren verschiedene Auflagen davon veranstalten müssen. Und die Mademoiselle Warg, als Verfasserin dieses Buchs, hat wegen ihrer vieljährigen Erfahrung und Geschicklichkeit in den Haußhaltungswissenschaften sich viele Achtung und Zutrauen der größten Häuser zu Stockholm erworben. Es sind auch bereits viele Exemplaria dieses ihres Schwedischen Originals hier her nach Pommern gekommen, und denjenigen Frauenzimmern in die Hände gegeben worden, die irgend so viel Schwedisch verstanden, um es mit einigem Nutzen zu gebrauchen. Der Werth und Nutzen dieses Buchs ward daher auch bey uns gar bald erkannt, und man hat mir sehr öfters angelegen, eine deutsche Uebersetzung davon zu veranstalten. Dieses ist mir endlich gelungen, [III] und ich habe solche durch die Feder eines der schwedischen Sprache und der Kunstwörter völlig kundigen Frauenzimmers zu erhalten das Glück gehabt.

Was die Mademoiselle Warg von der Schreibart ihres Originals sagt, das gilt auch von dieser Uebersetzung. Man wird schwerlich hier Zierlichkeit und Schönheit erwarten; sondern Ordnung und Deutlichkeit ist zu dieser Absicht genug. Und derselben hat man sich möglichst beflissen.

Es werden freylich hie und da Niederdeutsche Kunstwörter und Provinzial-Ausdrücke mit unterlaufen, die dem Oberdeutschen nicht sofort verständlich sind. Allein, wenn man den Zusammenhang mit Aufmerksamkeit lieset, und nicht sehr ein Fremdling in der Koch- und Haußhaltungskunst ist, so wird sich fast alles erklären lassen. Zudem habe ich in dem Register, wo es möglich gewesen, den Oberdeutschen Ausdruck mit dem Niederdeutschen verbunden, und von einem auf den andern gewiesen. Und ich hoffe, daß dies Register, worin alles nach dem Alphabeth rangiret ist, bey Aufsuchung dessen, was man zu wissen verlangt, gute Dienste leisten wird.

Greifswald, den 22 Sept.
 1772

Der Verleger.
[IV]

Gnädige und günstige Frauen!

Hiedurch habe die Ehre, Ihnen, meinen gnädigen und günstigen Frauens, dieses kleine Werk demüthigst zuzueignen, in der Hoffnung, daß dasselbe unter Ihrer geneigten Beurtheilung, die sicherste Beschutzung erhalten wird. Wogegen ich mit beständiger Hochachtung die Ehre habe zu seyn

Meiner gnädigen und günstigen Frauens
demüthigste und gehormste Dienerin 
Christina Warg. 



Vorrede.


Hiemit überliefere ich eine Arbeit, die mehr auf eigne als anderer Erfahrung gegründet ist; und da mir die Verfertigung derselben sowohl Vergnügen als Mühe gemacht hat, so wünsche ich, daß meine Leserinnen bey desselben Durchlesung und Ausübung nur ein wahres Vergnügen darin finden mögen.

Da ich bey müßigen Stunden diesen Gegenstand zu einem vergnügten Zeitvertreib wählte, so schmeichelte [V] ich mir nicht den Gedanken es jemals wagen zu können, dieses Werk zum allgemeinen Dienst herauszugeben, insonderheit da ich mich ganz ausser Stand sahe, deren Beyfall und Aufmerksamkeit erhalten zu können, die weit mehrere Einsicht in dieser Sache, als ich besitzen; allein, da mir von einem und andern sehr oft angemuthet wurde, dasselbe zum Druck zu befördern zu lassen, so ist mein Gehorsam grösser, als meine Ueberzeugung gewesen, in wie ferne ich nach meinem Wunsche, meinem Geschlecht, und insonderheit jungen Speisemüttern einige Hülfe verschaffen mögte.

Haußhaltungswissenschaften enthalten in sich selbst viel angenehmes; je höhere Einsicht man darin erlangt und je mehr Mühe dabey angewandt wird, je grössere Ersparung und zureichenderes Auskommen bemerket man bey dem Gebrauch der Nahrungsmittel, die zum menschlichen Leben verliehen sind.

Hiebey werden Sie, meine Leserinnen, befinden, daß die Stücke, welche die innere Haußhaltung angehen, auf uns beruhen, und daher zu den nähern Pflichten unsers Geschlechts gehören, als ein Geschäft, daß uns Natur und Schuldigkeit befiehlt, mit Vernunft und Einsicht zu verwalten; und wie glücklich ist nicht diejenige, die sich hieraus eine angenehme Pflicht macht.

Eine verständige Haußhälterin, die mit Fleiß und Bedachtsamkeit das eine mit dem andern einzurichten suchet, findet mit vielen Vortheil, wie nützlich ihre Mühe ist, und wie zureichlich ihre Lebensmittel zulangen, wenn sie selbst eine Wissenschaft in den Stücken, so bey [VI] einer Haußhaltung erfordert werden, besitzet; dahingegen eine junge und unerfahrne Frau oft gemüßiget ist, sich auf unverständige Dienstbothen zu verlassen, und mit grossen Verlust erfahren muß, wie schädlich es sey, selbst nichts zu wissen, und die es erst lernen muß, was das für Schaden sey, wenn alles durch die Hände der Mädgens gehet.

Ich übergebe daher meinen Leserinnen eine Sammlung zur Nachsicht, worauf ich vieler Jahre Zeit und Mühe angewandt habe, alle vorfallende Umstände, die nur in einer Haußhaltung vorkommen können, zu erforschen; Insonderheit was die Zubereitung der Speisen anbetrift, wobey ich mich aller möglichen Ersparung befleißiget, und befunden habe, daß nicht allezeit die Kosten das Hauptsächlichste bey dergleichen Zubereitungen ausmachen, sondern an mehresten die Wissenschaft, wie eins und das andere muß abgemessen, getheilt und vermengt werden; und um dieses zu erfahren, so habe ich das Gewicht, das Maaß und die Zeit, bey der Zubereitung mit angeführt.

Hier findet man also eine Vermischung, sowohl von unterschiedlichen Leckerbissen und Liqueuren, als von nothwendigen und geringern Speisen und Getränken; dieselben werden alle erfordert, sie sind jedes Umständen und eigenen Gutdünken überlassen, sie können sowohl auf einem grossen und delicaten Tisch, als auf einem, wo Sparsamkeit mit Geschmack vereiniget ist, gebraucht werden.

Was die Schreibart betrift, so hoffe ich, daß dieselbe wird begreiflich seyn, obgleich einfältig, ohne den [VII] geringsten Schmuck einer geliehenen Feder; denn so wie ich allezeit das Gericht unschmackhaft befunden habe, das mit unnützen Gewürzen überhäuffet worden, also halte ich auch die pralerische Beredsamkeit unrech angewandt, welche bey einer Beschreibung angebracht ist, die doch allein durch Deutlichkeit und Wahrheit, ihre Würde erhalten muß.

Im übrigen, meine Leserinnen, bin ich nicht so vermessen zu glauben, daß hierin nicht viele Sachen können gefunden werden, welche durch ihre eigene Aufmerksamkeit verbessert werden könnten? Ich habe nur nach meinem Vermögen aus meiner Vorrathskammer aufgetragen, so viele Sachen als ich habe sammeln können; und werde es unter meine angehmsten Vergnügungen schätzen, wenn diese kleine Arbeit Ihnen nur allein zu einem etwanigen Grund dienen könnte, um darauf ein weit besseres und nützlicheres Werk zu bauen, wie auch, wenn es Ihnen den Weg zur Aufhelfung einer Wissenschaft bahnen kann, die täglich Veränderungen unterworfen ist.

Schließlich, meine günstige Leserinnen, soll das meine angenehmste Belohnung seyn, wenn ich hiedurch ein gütiges Urtheil von Ihnen erhalten kann, und meine Wünsche sollen vollkommen erfüllt seyn, wann ich Ihnen in Ihrer Haußhaltung irgend einen angenehmen Dienst habe erzeigen können.



[VIII]

Summarischer Inhalt.



Allerhand Arten von Suppen Pag. 1-36
Allerhand Arten von Fleischgerichten 37-67
Allerhand Arten Gerichte von Kalbfleisch 68-100
Allerhand Arten Gerichte von Schaafsfleisch 100-117
Vorschrift, wie man Schwein- und Ferkenfleisch zubereiten kann 117-134
Wie man die Kalkunen und Hüner auf verschiedene Arten zubereitet 135-156
Wie man Gänse und Endten zubereitet 157-167
Allerhand Arten Wild 167-191
Allerhand Arten von Saucen, die unter das Fleisch gebraucht werden 192-194
Allerhand Art Zubereitung von Fischen 194-243
Allerhand Fischsaucen 243-246
Allerhand Zubereitung von Gartenfrüchten 246-288
Allerhand Gartenfrüchte einzusalzen 288-312
Allerhand Arten von Würste zu machen 312-325
Allerhand Arten von Pudding 326-337
Tortenteig zu allerhand Arten von Gebäckels 338-340
Allerhand Arten von Füllungen zu Torten 340-342
Mehrere Arten von Gebacknes 342-387
Allerhand Arten von Milchgerichten 387-408
Einige Zubereitungen von Eyer 409-412
Einige Arten Milchsuppen 413-419
Allerhand Gelee 420-426
Allerhand eingekochte Sachen mit Zucker 427-438
Allerhand Arten Wein und Wasser von Früchten zu machen, nebst andern Getränken 440-452
Was zum Bier- und Eßigbrauen gehöret 452-461
Allerhand Arten Branntwein und Wasser zu distilliren 461-475
Was beym Backen zu beobachten, nebst einigen Kuchen 475-488
Unterschiedene Sachen, die in der Haußhaltung nützlich sind 489-503
Einige Arten zu färben 504-509
Einige Haußmittel wider Krankheiten des Viehes 510-518
Anhang 519-592
Unterricht im Färben 593-640

Ergänzung (Wikisource)

Register 641-648



[IX]

Unterschied und Gegeneinanderhaltung des Schwedischen und Pommerschen Maasses und Gewichts.


Schwedisches. Pommersches.   (Wikisource)
1 Tonne Getraide, gerechnet zu 4 Scheffel, macht 3 hiesige Schef. 100-120 liter
1 Scheffel     " -0000 -0000 -0000 -0000 3 viertel       " 25-30 liter
1 Tonne Malz 4 Scheffel - - - 3 hiesige     " 100-120 liter
1 Tonne Wasser - - - -    eben so 100-120 liter
1 Kanne - - - - 3 Pott. 2,6 liter
1 Stoop - - - - 11/2 Pott. 1,3 liter
1 Quartier - - - - 3/8 dito. 0,33 liter
1 Jungfrau oder Nössel - - - 3/32 dito. 8 cl
1 Liespfund - - - - 20 Pf. Pomm. 8,5 kg
1 Mark Schwedisch - - - - 1 Pf. Pomm. 425 g
1 Loth - - - - 1 Loth. 13,4 g
1 Gran - - - - 1 Gran. 61 mg