Zum Inhalt springen

Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch/Allerhand Arten von Füllungen zu Torten

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
« Tortenteig zu allerhand Arten von Gebäckels Christina Warg
Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch
Register
Mehrere Arten von Gebacknes »
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).
[340]

Allerhand Arten von Füllungen zu Torten und Petits Pates.

Aepfel Füllung.

Schäle und schneide frische Aepfeln in dünne Scheiben und koche sie hernach mit ein wenig Wasser auch etwas Wein, wenn man will, nebst viel Zucker und ein wenig zerschnittene Citronschaale; koche sie wie ein Mus, und wenn es kalt geworden ist, so können sie gebraucht werden.

Rothe Füllung.

Koche die Aepfeln gut weich in Wasser und hernach ziehe die Schaale von ihnen ab; den Mus schrape bis an das Kernhauß ab, und stobe sie alsdenn mit etwas Zucker, nimm auch die Schaale von einer Citrone dazu, die in kleine feine Striemel geschnitten wird; färbe dieses mit etwas rothen Saft, entweder von Kirschen, Hinbeeren, Johannesbeeren, oder Barbaris-Saft; allein wenn Barbarissaft genommen [341] wird, so muß mehr Zucker dazu genommen werden, sonsten wird es zu sauer.

Brunellen-Füllung.

Nimm so viele Brunellen, als die Torte groß seyn soll und schneide sie klein; koche sie recht gut mit ein wenig Wein und Wasser; doch nicht zu dünne, sondern ganz eben, und mache Zucker daran.

Lemon-Füllung.

Nimm 7 bis 8 Lemonen, nachdem die Torte groß seyn soll, schneide sie in dünne Scheiben und lege sie eine Nacht ins Wasser, hernach koche sie in Wasser, bis sie recht weich werden, darauf nimm sie aus und lege sie in kaltes Wasser, und mache, daß das Salz gut ausziehet: stosse sie nachgehends in einen Mörser, und koche sie in Zuckersierup, daß sie wie ein Mus werden, so ist es fertig. Alle Füllungen müssen kalt seyn, ehe sie in die Torte gelegt werden; hat man etwas anders eingemachtes, als Pflaumen oder Aepfelmus, so geht es recht gut an, es hier mit unter zu mischen.

Hanbutten-Füllung.

Koche die Hanbutten gut, mit ein wenig Wein, Wasser, Zucker, Caneel und Citronschaalen; nachdem sie gut weich und eben sind, so, daß die Suppe sich nicht scheidet, setze sie hin und laß sie kalt werden, und fülle sie nachgehends in die Torte: Wem es beliebt kann sie mit klein geschnittenen und eingemachten Pommeranzschaalen und Sicade vermengen.

Gebackte Pflaumen-Füllung.

Zu einer ordinairen grossen Torte nimm 2 Pfund Pflaumen und koche sie im Wasser mürbe, daß die Steine können ausgenommen werden; nachgehends hacke sie ein wenig und lege sie in dieselbe Sauce wieder zu kochen ein, bis sie, nebst der Suppe eben werden und sich nicht von einander scheiden: Darauf laß es kalt werden und vermenge es mit fein gestossenen Caneel, Cardemom, und Zucker nach Belieben. Will man ein wenig Wein zugiessen, indem sie kochen, so bekommen sie einen säuerlichen Geschmack.

[342]

Creme-Füllung.

Setze dreyviertel Pott Milch auf daß Feuer, mit ein klein Stück Canneel, Citronschaale, und Zucker nach Belieben; wenn sie aufkocht, so rühre sie mit 10 gelben von Eyer und ein wenig Mehl ab, schlage es alsdenn, gut währendem kochen, damit es nicht käst: Wenn die Creme gut dick geworden ist, so nimm es von dem Feuer und lege ein Stück Butter so groß wie ein Endten Ey, woraus das Salz gut gewaschen ist, darin, und rühre es bis die Butter geschmolzen ist und laß es nachher kalt werden, alsdann nimm den Caneel und die Citronschaalen heraus. Wenn diese Füllung gebraucht wird, so lege keinen Deckel auf, sondern mache nur einen doppelten Teig auf den Rand, und ziere es in der Stelle mit eingemachten Striemeln von Pommeranzschaalen oder Sicade aus; nachgehends backe es in dem Ofen, wie eine andere Torte.

Creme-Füllung auf eine andere Art.

Den Tortenteig schneide so groß wie die Schüssel ist, und lege von selbigem Teig einen schmalen Rand rund umher, welcher erst im Ofen, zugleich mit kleine dreyeckigte dünne ausgerollte Schnitte von selbigem Teig gebacken wird; mittler Zeit koche einen steifen Aepfelmus mit Zucker, wie auch einen solchen Creme, wie in den nächstvorhergehenden beschrieben steht, doch ohne Butter: Wenn jede Sorte kalt geworden und der Tortenteig gebacken ist, so lege erst den Aepfelmus ein, welcher bis an den Rand ausgebreitet wird, und hernach die Creme oben auf; nachgehends lege die dreyeckigten Schnitte ganz nett rund umher auf, so, daß sie bis an den Rand schliessen, so ist sie fertig und kann angerichtet werden. Diese Torte kann auch in der Mitten mit eingemachten Pommeranzschaalen ausgezieret werden.

« Tortenteig zu allerhand Arten von Gebäckels Christina Warg
Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch
Mehrere Arten von Gebacknes »
Für eine seitenweise Ansicht und den Vergleich mit den zugrundegelegten Scans, klicke bitte auf die entsprechende Seitenzahl (in eckigen Klammern).