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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

nicht länger, als höchstens einen halben Tag, unter welcher Zeit zum öftern nachgesehen werden muß; denn sobald keine Gährung mehr bey dem Spundt durchdringt, so lege einen Teig darauf, der sehr hart von Asche und Wasser gemacht ist; klopfe dasselbe alsdenn gut zu, und streue nachdem ein wenig Sand darüber. Wenn das Bier 8 Tage gelegen hat, so ist es gut und kann getrunken werden; allein wenn es aufgeschlagen wird, so setze gleich einen Sticken, oder sogenanntes Zwick, in das Zwickloch oben auf die Tonne, welcher bey dem Abzapfen geöfnet wird; allein es muß gleich wieder zugesteckt werden, damit das Bier nicht taub und schalig wird.

Beschreibung des doppelten Bodens in dem Brau-küven.

Der doppelte Boden ist von gleicher Grösse mit dem Boden des Küvens, doch so, daß er hinunter fallen kann, und auf die Art gemacht, daß er in 2 lose Theile ist, und in jedem Theile müssen so grosse Löcher wie eine grosse Erbse, etwas dicht neben einander gebohret seyn, und an die Stelle, wo es sich passet, mache ein solches Loch, daß der Zapfen gut durchgehen kann. Auf beide Theile schlage 2 Krampen, die mit Pfinnen fest gemacht sind, und kehre selbige gegen den Boden des Küvens. Wenn diese Boden zur Brauung in das Küven gelegt werden, so müssen sie mit Nägel oder dazu gemachten Sticken sowohl oben auf, als rund um den Rand befestiget werden.

Wie die Bier-Gefässe vor übeln Geschmack bewahret werden müssen.

Sobald das letzte von den Tonnen abgezapft ist, so stopfe sie recht gut zu, und laß sie liegen, bis man wieder brauet, in so fern es nicht allzu lange währet; allein sollte man dieselben den Sommer über nicht gebrauchen, welches sich oft in solchen Häusern zuträgt, die mit ihrer Wirthschaft auf das Land ziehen, so spüle den Gäst gut aus den Tonnen, mache selbige mit kaltem Wasser recht rein, und lege sie umgekehrt, damit das Wasser gut auslaufen könne; hernach

Empfohlene Zitierweise:
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 457. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/466&oldid=- (Version vom 31.7.2018)