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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Stärke zu machen.

Man nehme so viel Waitzen als dir beliebt, laß es schroten, schütte es in ein Tien oder Balge, giesse so viel Wasser darauf, daß es überstehet, und laß es hernach 3 Wochen oder bis er recht durchgesäuert ist, stehen; alsdenn nimm die Würmer und die schimmligte Haut, die sich gemeiniglich oben auf zu setzen pflegt mit einem Strohquast ab; hernach giesse so viel Wasser achtsam ab, als nur ablaufen will, damit das Dicke so auf dem Boden lieget nicht aufgerühret wird. Wenn dies also geschehen ist, so nimm ein wenig nach dem andern von dem Dicken und drücke es gut zwischen die Hände über einen feinen Florsieb, der auf ein loses Gestell gesetzt wird, wo ein Gefäß unten stehen kann, und indem es ausgedrückt wird, so giesse ein wenig frisches Wasser nach gerade auf, so lange als noch etwas Weisses aus den Kleyen kommt; alsdenn giesse es aus dem Sieb und lege wieder von selbiger Art hinein, und verfahre übrigens mit diesem, als mit alles übrige auf selbige Weise, wie das erstemal; nachher giesse die daraus gekommene Stärke, so durch den Florsieb gelaufen, zugleich mit dem darauf stehenden Wasser in einen oder mehrere gut gereinigte Tröge, und laß es bis den andern Tag stille stehen, da denn das Wasser eben abgegossen wird, und mit der Hand streiche das rothe, so sich oben gesetzt hat, in ein ander Gefäß; darauf giesse wieder frisches Wasser auf die Stärke, und rühre es gut von dem Boden auf, so daß es schön eben wird; hernach mache den Trog voll mit Wasser, und laß ihn wieder bis den andern Tag stehen, da es dann auf selbige Art gemacht wird, wie das erstemal; und so verfahre so lange auf diese Weise, bis das Wasser, welches man abgiesset, so klar ist, wie es aufgegossen ward. Wenn das letzte Wasser abgegossen ist, so giesse ein wenig frisch Wasser darauf, doch nur so viel, daß die Stärke von dem Boden gut aufgerühret werden kann, welche man alsdenn in einen Tuch giesset, der an allen vier Ecken aufgehängt ist, so daß es in der Mitte loshängt und das Wasser gut ablaufen kann. Wenn alsdenn nichts mehr

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/505&oldid=- (Version vom 31.7.2018)