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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen

Stunden gekocht, so giesse die Lauge ab, mache wieder eine frische Seif-Lauge darauf und laß es nochmal 1 Stunde kochen, hernach giesse die Seif-Lauge weg, giesse alsdenn andres reines aufgekochtes Wasser darauf, da es aber sogleich ausgenommen und ein wenig ausgedrückt wird, nachgehends stecke es drey oder viermal in immer frisches kaltes Wasser; alsdenn läßt man es 5 oder 6 Tage liegen, allein jeden Tag wird das Wasser mit reinem umgetauscht, damit die Seife gut herausgezogen wird; hernach nimm es aus und spüle in frischem Wasser, drücke es behutsam aus, und zuletzt hängt man es in der Luft zum trocknen auf. Ist es dann gut trocken geworden, so ziehe den Zwirn behende heraus, damit der Flohr nicht zerrissen oder beschädigt werde, welchen man alsdenn aus dem Tuch nimmt und ihn auf folgende Art einstärket: Streiche Stärke, so nicht zu steif und ordentlich blau ist, in die Hände, klopfe den Flohr damit, bis er zum Plätten trocken wird, da er dann auf der unrechten Seite mit einem heissen Streicheisen geplättet werden kann. Ist es ausgeschnittener Flohr, so schneide die Kanten mit einer Scheere eben, wo sie zerrissen sind. Auf selbige Art kann man auch Blonden waschen, allein dieselben braucht man nicht abzuebnen.

Neue Zwirn-Spitzen zu waschen.

Nehe um ein gehobeltes Brett einen leinen Tuch recht glatt und stramm um, und streiche hernach auf die eine Seite so dicke Seife, daß wenn die Spitzen darauf gelegt werden, sie feste sitzen, welche Auflegung auf folgende Art gemacht wird: Man leget die Spitzen mit den Enden vor- und rückwärts, so daß die eine Reihe neben der andern lieget; deshalb ist es auch nöthig, daß das Brett lang ist, (zumal wenn man viele Spitzen hat;) nachdem sie also glatt ausgelegt sind, so bestreiche sie wieder mit Seife und lege einen Tuch über, der ganz stramm und fest an den Seiten und Enden fest genehet werden muß. Darauf wasche es mit warmen Wasser, welches man oft aufgiesset, mit der flachen Hand oder einem Schwamm, reibe es so lange bis keine Seife

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Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 501. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/510&oldid=- (Version vom 31.7.2018)