Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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das Stroh, so man darin legt, anbrennt, worauf das Fleisch gelegt wird, und laß es so lange darin liegen, bis es gut durchgebraten ist. Nachgehends hänge es in eine Winde, oder an einen andern Ort, wo es am besten aufzuhängen ist. Von diesem Fleisch kann man im Winter gebrauchen, wie ander kaltes Fleisch, oder im Sommer als gespickt zu essen. Man kann diesen Braten in einem Ofen backen, da vorher eine kleine Backung Brod geschehen ist, falls nur nicht zu viele Hitze davon abgezogen.
Calops von Kalb-Fleisch.
Schneide dünne Scheiben aus einer Kalbskäule und klopfe sie gut, aber nicht so stark, daß sie von einander gehen. Nachgehends streiche auf jede Scheibe Fisch-Farce, doch nur auf einer Seite, und rolle sie dicht zusammen, so daß die Farce inwendig kommt. Darauf nimm einen kleinen eisern Grapen, der einen kleinen Deckel hat, und lege die Rollen lagenweis hinein, mit ein wenig gerieben Brod, geschnittene Petersilie, Zwiebel, ein wenig Muscatenblumen, Salz und etwas Butter, giesse auch ein wenig Wasser dazu. Den Deckel mache dicht zu, und laß es auf dem Feuer langsam kochen, bis es mürbe wird, alsdenn kann es angerichtet werden.
Vögel einzulegen, daß sie sich bis im Julii-Monath erhalten.
Pflücke und bereite die Vögel, wie zum braten, rein, und wenn sie aufgespilt sind, so tunke selbige in aufgekochtes Wasser, hernach spicke und brate sie am Spieß beynahe gahr; begiesse sie aber währendem Braten fleißig mit Butter, damit sie nicht trocken werden. Währender Zeit koche Wasser und Weineßig auf, von jeder Art gleich viel, und wirf so viel Salz darin, als zu einer sehr gelinden gesalzenen Fischbrühe gehörig ist. Wenn diese Brühe von dem Feuer genommen wird, so lege einige Blätter Muscatenblumen, einige ganze Nelken und einige Körner schwarzen Pfeffer darin. Nachdem diese Brühe gut kalt ist, die Vögel auch
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 538. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/547&oldid=- (Version vom 31.7.2018)