Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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Theeschaale, so groß als das Loch von einer Munkenpfanne, und schneide den Teig da nach; lege diese Kuchen in die Löcher, laß sie auf dem Heerd mit Feuer unten und oben oder in einem heissen Ofen zugedeckt backen; wann dies geschehen so nimm sie heraus und laß sie kalt werden. Während der Zeit brühe und stosse 24 Loth süsse und 2 Loth bittere Mandeln mit ein wenig Rosenwasser, doch nicht zu fein; menge sie in 13 Loth fein geriebenen Zucker, so man mit einem Teller auf ein Feuerfaß setzet, und laß es trocknen bis Zucker und Mandeln krümlicht aussehen werden; rühre aber während den trocknen es um, daß es ja nicht braun wird; alsdenn nimm es von dem Feuerfaß und laß es kalt werden. Schlage darauf von 3 Eyern das Weisse zu Schaum und rühre die getrocknete Mandeln darein; wenn dieses gut zusammen gerühret ist, streiche mit einem Messer davon auf die Rückseite von dem Kuchen und setze sie hernach in den Ofen oder die Tortenpfanne mit schwachem Feuer zu trocknen; denn sie müssen ganz weiß, wie Macron aussehen.
Ein verbesserter Mandelkuchen mit Butter.
Zu ein Pfund gebrühte und fein gestossene Mandeln, nimm 12 Stück bittere Mandeln, 10 Löffel voll geklarte Butter; rühre selbiges bis es kalt wird. Alsdenn nimm von 7 Eyern das Gelbe, 10 Löffel voll süssen Rohm, 20 Loth gestossenen und gesiebten Zucker, das Gelbe von einer abgeriebenen Citron nebst den gestossenen Mandeln. Dieses rühre beständig eine ganze Stunde; aber kurz vorher, ehe es in den Ofen gesetzet wird, so schlage das Weisse von allen 10 Eyern zu einem harten Schaum, und wenn der Kuchen soll eingesetzet werden, so rühre den Schaum langsam ein, zugleich mit 5 Loth gut gewogenen und getrockneten Weitzenzwieback oder anderes fein gestossenes Weisbrod. So bald dieses gut zusammen gemengt ist, so giesse den Teig in eine gut bestrichene und mit gestossenen und getrockneten Brod bestreuete Form und backe es in dem Ofen, worin er anderthalb Stunden stehen muß. Dieser Teig kann auch in kleine Formen gebacken werden, worin er noch besser wird; doch
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 571. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/580&oldid=- (Version vom 10.7.2016)