Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen | |
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es so. Ist es schwarz, hellgrün oder blümerandt; so nimm 12 Loth Scheidewasser und lasse es auf selbige Art kochen, wie bey Dunkelblau und Dunkelgrün; eben so macht man es auch mit der schwarzen Wolle. Zu den andern Farben nimmt man rothen Weinstein und Alaun; allein zu demjenigen, so ächt Färnbock werden soll, nimm schier Alaun.
N. 47. Dem Seidenzeug Steifung und Glanz zu geben.
Zu dem gefärbten Seidenzeug koche Hausblase so lange, bis sie ganz zerschmolzen ist; hernach seihe es durch den Durchschlag und verdünne es mit einviertel Pott gemeinen Branndtwein nebst 2 Weiß von Eyern und schlage es gut. Ist es Ostindischen Atlaß dünnen Damast oder Taft, so lege es, die rechte Seite unten gewandt, auf einen Tisch, welches sowol mit Band als anderm Zeug geschehen muß; streiche alsdenn mit einem Schwamm die Haußblase auf, trockne es mit einem reinen Tuch nach, und laß es auf dem Brett oder Tisch trocknen, sonst wird es runzlicht; hat man dicken Damast, so tunke ihn ein, wringe ihn aus, streiche ihn glatt aus und laß ihn halb trocken werden, hernach rolle ihn so lange, bis er trocken wird.
N. 48. Hat man Sammets-Farben;
So koche es auf selbige Art, wie die andern Farben. Will man aber die aufstehende Fäden wieder in ihre Ordnung haben; so brenne Alaun so lange, bis er ganz weiß wird, stosse und streue ihn auf den Sammet; hernach nimm eine Speckschwarte, reibe alles Fett mit einer Wollbürste oder Lappen ab, reibe auf den Sammet so lange damit, bis der Alaun weg ist; und so ist es fertig. Hat man grosse Stücken, so spanne diese in einen Rahm, nimm Gummi, womit man anderes Seidenzeug steifet, und streiche es auf der unrechten Seite, hernach setze ein Feuerfaß darunter, so springen die kleinen Fäden wieder auf, und damit ist es fertig.
Auf trockne Flecken streiche Butter, wärme Wasser auf, und streiche Gelbes von Eyer auf die bestrichene Flecken, reibe es, und tunke es in Wasser, bis man siehet, daß die Flecken heraus sind, hernach spüle es in warmes Wasser nach. Will man, daß es glänzen soll, so streiche dasselbe, wann es noch feucht ist, mit einem Eisen, mit Papier dazwischen; hat man Fett-Butter oder Talgflecke, so nimm 1 Loth gebrannten Alaun und 2 Loth grobe Stärke, wie auch Branndtwein, rühre es gut klein, streiche es auf die Flecke, trockne es über dem Feuer, hernach reibe es heraus. Wird es nach der Stärke weiß, so reibe es mit ein wenig Wasser aus. Ist es auf Tuch, so thut man es mit Brandtwein und hernach mit einem wollenen Lappen.
Christina Warg: Schwedisches Koch- und Haushaltungs-Buch nebst einem Unterricht auf Seide, Wolle und Leinen zu färben zum Nutzen junger Frauenzimmer entworfen. A. F. Röse, Greifswald 1772, Seite 629. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Cajsa_Warg_-_Schwedisches_Koch-_und_Haushaltungs-Buch.djvu/638&oldid=- (Version vom 19.8.2017)