Adolf, Bischoff von Wirzburg, im siebzehnten Jahrhunderte anstellte, sind bekannt: er glaubte die Unholden, die einen Bund mit dem Teufel zu haben schienen, sämmtlich zu kennen. Was aber die Verfolgungen einzelner Bewohner des Wirzburger Landes anlangt, die von der katholischen Religion zu der lutherischen übergegangen waren, davon findet man in der Geschichte nur allgemeine Anzeigen, z. B. vom Bischoff Julius und andern, die sich die Bekehrung der Lutheraner in ihrem Lande zu einem besondern Geschäffte gemacht hatten. Ein Beyspiel von der Methode, der man sich bey dergleichen mühsamen und wenig frommenden Proselytenmachereyen bediente, habe ich vor einigen Jahren in einer geschriebenen Chronik über den Flecken Sulzfeld am Maine bey Kitzingen gefunden. Die Geschichte ereignete sich gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts; in welchem Jahre kann ich jetzt nicht angeben, da ich jene Handschrift nicht vor mir liegen habe. Der dasige Bürgermeister, der, wenn ich nicht irre, Klinger hieß, nebst noch zwey andern Bürgern zu Sulzfeld, hingen trotz aller Mahnungen, die ihnen der Pfarrer und Dechant von Kitzingen gab, der protestantischen Lehre eifrigst an. Weil man
Anonym: Charakteristische Züge der Fränkischen katholischen Geistlichkeit im vorigen Jahrhundert in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Charakteristische_Z%C3%BCge_der_Fr%C3%A4nkischen_katholischen_Geistlichkeit_im_vorigen_Jahrhundert.pdf/2&oldid=- (Version vom 31.7.2018)