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          9. Die Arznei.

Kind. Nein, das nehm’ ich sicher nicht,
          Macht mir gar ein sau’r Gesicht.
          Mutter, bring es doch nicht her,
          Keine Schmerzen hab ich mehr.

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Mutter. Hast nicht immer du geklagt,

          Und wohl hundert Mal gesagt:
          O, wie thut es mir so weh!?
          Nun geschwind, Kopf in die Höh!

Kind. Muß ich? Ach, wär’s schon vorbei,

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          Mutter, zähl doch: Eins, zwei, drei!

          Hast du auch was Süßes da,
          Zucker oder Marzipa?

Mutter. Ja ja, Alles steht bereit;
          Aber nun, Kind, sei gescheid! –

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          So ists recht – in Einem Zug

          War’s geleert – nun ist’s genug.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm August Corrodi: Fünfzig Fabeln und Bilder aus der Jugendwelt. Zürich 1876, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Corrodi-Fabeln_und_Bilder.djvu/19&oldid=- (Version vom 17.8.2016)