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getan: der Knabe!! Und dieser Knabe ist nun verschwunden … geraubt, nehme ich an … – Aber – lassen wir das alles … Es hat Zeit … – Hörst du, was der Zeitungsverkäufer dort ausruft?“

Ich hörte …:

„Der Mord in Alt-Schmargendorf … Rätselhafter Mord an einem Sandhändler …“

So rief das dürre Männchen am Eingang der Untergrundbahn …

Harst kaufte ein Blatt …

Wir lasen vorn aus der ersten Seite der Mittagszeitung folgendes:


„Heute früh erhielt die Kriminalpolizei einen gestern abend aufgegebenen gewöhnlichen Brief, der mit Maschine beschrieben war, und nur die Worte enthielt: „Im Hause Kastanienallee Nr. 2, Alt-Schmargendorf, liegt im Flur ein Toter.“ – Diese anonyme Meldung entsprach den Tatsachen. Der Tote ist der ehemalige Schiffskapitän Friedrich Schnack, einer jener vom Schicksal Gezeichneten, die als menschenfeindliche Einsiedler ihr Leben beschließen. Die Beamten des Morddezernats haben festgestellt, daß Schnack wahrscheinlich in dem Hausflur seines ärmlichen Häuschens ohnmächtig umgesunken und mit dem Kopf auf den Rand einer im Flur stehenden Bank aufgeschlagen ist. Die Wunde, die er auf diese Weise sich selbst zugefügt hat, dürfte infolge des starken Blutverlustes den Tod herbeigeführt haben.“

Hierunter stand ganz dick gedruckt:

Nicht Unfall, sondern Mord!!

Nach dem Urteil der Polizeiärzte ist die tödliche Wunde durch einen Hieb mit einem keulenähnlichen Instrument entstanden. Es liegt fraglos Mord vor. Seltsam bei alledem ist, daß Friedrich Schnack, der in den dürftigsten Verhältnissen lebte, kaum irgend etwas besessen haben

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Max Schraut: Dämon Rache. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1926, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:D%C3%A4mon_Rache.pdf/23&oldid=- (Version vom 31.7.2018)