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Zweifel, die Geschichte des „Starost“ und der Familie Turido konnte erfunden sein, war geschwunden. Ich stand mit meinen beiden muskulösen Beinen, die schon über so manches Erdteils wechselnde Kruste dahingesetzt waren, wieder mitten in einem neuen aussichtsvollen Geschehnis, mitten auf der endlos breiten Straße, die für alle, deren Sinn dem Spießerdasein abgekehrt ist, neben dem Alltagspfade voller Dornen, Blumen und seltsamer Gestalten dahinläuft.

Sanftes Hindämmern der Gedanken …! Vortrefflich angepaßt der ganzen Umgebung, der Musik des Regens, der auf das Felldach trommelte, dem Säuseln des Windes, den vereinzelten Lauten, die die Arbeit der wackeren drei braunen Gefährten dort draußen begleiteten: das Splittern von Ästen, dröhnende Hiebe der Handbeile der Araukaner, und natürlich Coys Stimme, scheltend, fluchend, mahnend, befehlend. Das Feuer knisterte, und der Qualm zog träge nach oben zum Zeltdach hinaus. Einzelne Regentropfen fielen durch die Öffnung in die Glut, zischten und erzeugten neue Qualmflöckchen.

Coy hatte vorhin Joachim so mitleidig – erhaben angeschaut, als der ihn fragte, ob denn nicht Spuren zu finden gewesen seien … Spuren des Mannes, der Chuburs Messer ins Gesicht bekommen und mitgenommen hatte. Chuburs Messer war auf diese Weise verloren gegangen, und Coy hatte nur erwidert: „Spuren, Mistre?! Es regnet! Aber es waren mindestens zwei Leute, Mistre … Der mit dem Messer im Gesicht würde wohl kaum zum Boot zurückgefunden haben, Mistre … Zwei Schufte, – – der schöne Rum und Kognak!“

Daß wir belauscht worden, war gewiß. Daß

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Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/34&oldid=- (Version vom 18.8.2016)