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Junge, hast du einen Onkel namens Gerald Mangrove?“

„Ja, Mister Abelsen … Advokat in New Orleans ist er, aber kein richtiger Onkel. Nur ein Vetter von Mammi von der anderen Mangrove-Linie. Großvater nennt sie immer die armen Mangroves. Denn Großvater ist sehr reich. – Wie kommen Sie auf Onkel Gerald, den ich übrigens gar nicht leiden mag, Mister Abelsen?“

„Nun, ich kenne ihn flüchtig … – Näsler, kommen Sie mal abseits …“

Er erhob sich, und wir und Coy standen zehn Schritt von Allan entfernt und flüsterten nun miteinander. Allan war viel zu erpicht auf die Fische, als daß er sich um uns gekümmert hätte.

„Stimmt jenau wie Sie sagen,“ nickte Joachim mir zu und putzte sein Monokel. „Die beiden Halunken schossen auf mich, als ich drüben während des Gewitters Möweneier[1] suchte. Nun – ick pflege mir zu revanchieren. Meine Pillen saßen besser …“

Seine Pomadigkeit ärgerte mich. „Näsler, der eine, der Advokat, hat doch sicherlich den Knaben verschleppt …!“

„Wird wohl so sind, Abelsen …“

„Donner noch eins – reden Sie doch vernünftig! Das alles kann Ihnen doch unmöglich so vollkommen schnuppe sein!!“

„Reden?! Was ist da zu reden?! Raten könnten wir nur. Raten, weshalb die beiden sich hier häuslich eingerichtet hatten … Weiß ich nicht. Ist mir im Grunde auch egal. Der Junge lebt, und der Rest wird später schon geklärt werden.“

Er hatte nicht ganz unrecht.


  1. Vorlage: Möveneier; siehe S. 71 Möwenschwärme.
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Das Geheimnis des Meeres. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Geheimnis_des_Meeres.pdf/74&oldid=- (Version vom 31.7.2018)