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und lieber sehe ich dich in einer Irrenzelle als in einer Zuchthauszelle!“

… Eine Tür wurde mit lautem Krachen ins Schloß geschmettert, und ich, der heimliche Lauscher, fühlte vor stillem Grauen über diese entsetzliche Szene ein Frösteln, als ob ich selbst Jim Tobalt, der Wahnsinnige, der schlaue Lügner und Heuchler wäre.


7. Kapitel.
Baaker Nr. 2.

Inzwischen hatte mir ein Dienstmann noch einen zweiten Koffer gebracht, und zugleich mit diesem an sich höchst überflüssigen Koffer gelangte ein Zettel in meine Hand, der in des Baronetts derber Handschrift die Zeilen trug: „Unser rühriger Verfolger John Goldy hat sich bei mir als dem Hauswirt Laftons erkundigt, ob Fred Lafton wirklich eine neue Stellung angenommen habe. Ich bestätigte dies, und dasselbe tat einer der Schutzleute unseres Reviers. Trotzdem: Vorsicht!!“

Der untersetzte, stämmige Dienstmann blinzelte mir in der Vorhalle noch vielsagend zu, und ich konnte ihm unauffällig ins Ohr raunen: „Hier ist sogar dreifache Vorsicht geboten, lieber Roger, denn als ich vorhin Miß Crows Schreibtisch etwas sehr indiskret revidierte, fand ich im Futter ihres Handtäschchens einen Ausweis, der mir stärkstes Unbehagen bereitete.“ Dann gab ich dem „Dienstmann“ ein Trinkgeld, und er entfernte sich eiligst und hinterließ einen sehr echten, spürbaren Geruch nach Brandy.

Frau Harriet Tobalt begab sich bereits gegen acht Uhr zur Ruhe, und die Dienerschaft war nunmehr frei, ebenso Miß Crow, die sehr bald das Haus verließ, angeblich

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Max Schraut: Das Schlangenhaupt der Medusa. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Schlangenhaupt_der_Medusa.pdf/41&oldid=- (Version vom 31.7.2018)