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„Sehr einfach, Annichen …“ erklärte er und lachte und zeigte die weißen Zähne. „Vadder hatte das Los im April kurz vor Ihrem Geburtstag gekauft und dafür ein sicheres Versteck gesucht. Dann wird er das Medaillon für Sie als Geschenk besorgt haben und hat das Medaillon gleichzeitig als Versteck benutzt und natürlich hinterher vergessen, wo er das Los verborgen hatte. Er schrieb an unsere Detektei, wo ich als zur Zeit beschäftigungsloser Bankangestellter vorläufig untergeschlüpft bin, und verlangte einen ganz schlauen Kerl, der ihm suchen helfen sollte: Das war ich! Das Los habe ich nun mit Hilfe von Schoppskopp gefunden, es hat nur fünf Mark gewonnen … nicht fünftausend!“ Ein lustiges zärtliches Leuchten trat da in seine Augen. „Annichen, wie bringen wir das nur Vaddern bei?! Wie nur?! Wir müssen doch die Enttäuschung irgendwie wiederausgleichen! Ich sollte hier etwas suchen, Annichen, und habe ganz etwas anderes gefunden als nur ein Los, nämlich mein Schicksalslos: Dich, kleines Mädel …!“ Er beugte sich zu ihr hinab und nahm ihren Kopf in seine beiden Hände.

„Ob er sich freuen würde, wenn wir uns ihm als Brautpaar vorstellten, Annichen?! Ich glaube beinahe, er würde sich sogar sehr freuen. Er mag mich gern. Und du …?!“

Schoppskopp wurde für längere Zeit auf eine Krüppelkiefer verbannt, denn bei alledem,

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W. i. Zehlen: Das Versteck. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1935, Seite 318. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Versteck.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)