der Koeffizienten von ist; dasselbe werde die Diskriminante der Form genannt. Eine Form , deren Koeffizienten ganze rationale Zahlen ohne gemeinsamen Teiler sind, heißt eine primitive Form; dieselbe ist eine rationale Einheitsform.
Sind , …, eine Basis des Ideals , so ist insbesondere die Norm eine zerlegbare Form -ten Grades. Die Koeffizienten derselben sind ganze rationale Zahlen mit dem größten gemeinsamen Teiler . Nach Forthebung dieses Teilers entsteht eine primitive Form , welche eine zerlegbare Form des Körpers genannt wird, und welche folgende Eigenschaften besitzt. Wählt man an Stelle der Basis , …, eine andere Basis , …, des Ideals , so erhält man eine Form ‚ welche aus vermöge ganzzahliger linearer Transformation von der Determinante hervorgeht. Faßt man alle diese transformierten Formen unter den Begriff der Formenklasse zusammen, so ist ersichtlich, daß einem jeden Ideal eine bestimmte Formenklasse zugehört. Die nämliche Formenklasse entsteht offenbar auch, wenn man statt des Ideals das Ideal zugrunde legt, wo eine ganze oder gebrochene Zahl des Körpers bedeutet, d. h. einem jedem Ideal der nämlichen Idealklasse entspricht die nämliche Formenklasse.
Da die Diskriminante der Form offenbar gleich ist, so folgt die Tatsache:
Satz 58. Die Diskriminante einer zerlegbaren Form des Körpers ist gleich der Körperdiskriminante [Dedekind (1[1])].
Die genannten Eigenschaften der Formen bestimmen das Wesen derselben vollständig; es gilt nämlich der umgekehrte Satz:
Satz 59. Wenn eine primitive, im Körper zerlegbare, aber in jedem Körper niederen Grades unzerlegbare Form -ten Grades mit der Diskriminante des Körpers ist, so gibt es in mindestens eine und höchstens Idealklassen, denen die Form zugehört.
Beweis. Ist etwa ein Linearfaktor von , dessen Koeffizienten in liegen, so multipliziere man mit einer ganzen Zahl derart, daß eine lineare Form mit ganzen Koeffizienten , …, wird. Setzen wir , so ist nach Satz 20 , und da die Diskriminante der Form gleich der Körperdiskriminante sein soll, so ergibt sich hieraus:
wo die gestrichenen bez. die konjugierten Zahlen bedeuten. Aus dieser Gleichung folgt, wenn wir die Umkehrung des Satzes 19 zu Hilfe nehmen, daß , …, eine Basis des Ideals bilden.
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Dedekind, Richard: Vorlesungen über Zahlentheorie von P. G. Lejeune Dirichlet, 4. Auflage, Braunschweig, 1894, Internet Archive
David Hilbert: David Hilbert Gesammelte Abhandlungen Erster Band – Zahlentheorie. Julius Springer, Göttingen 1932, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:David_Hilbert_Gesammelte_Abhandlungen_Bd_1.djvu/137&oldid=- (Version vom 5.8.2016)