Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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jener / du must wissen / daß alles / was hier abgehandelt wird / auff Teutsch geredet: verstanden: berathschlagt / geschlossen / und auch auff Teutsch biß zu seiner Zeit verschwigen gehalten werden muß; Es ist nit umb mich / dich und andere Sprachkündige Rathsfreund allein: sonder umb die jenige zu thun / die kein Latein verstehen / und dannenhero nicht zu verdencken seyn würden / wann sie argwohnen möchten / wir gebrauchten dasselbe wie die Juden ihr Hebraisch / welche selbige Sprachen gemeinigklich zu reden anfangen / wann sie einen Christen / der sie nit verstehen kan / in der Handlung zu betrügen beschlossen: damit nun dise ehrliche Rathsfreund / die das Latein nit gelernet / keine Gedancken machen köndten / du und andere seyen solche Maußköpff wie die Juden / so bleib ein andermal mit deinem Latein vom Rathhauß; es sey dann daß du wollest / ich soll auch deiner Persohn gar die Rathstuben-Thür versperren.
Diesen scharpffen Verweiß hat gedachter Stattschreiber durch Lateinisch-Reden:
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/117&oldid=- (Version vom 31.7.2018)