Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel | |
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und sambt seinen Gegentheil vor künfftigem Ampt-Tag erscheinen.
Das gehet nun noch alls wol hin / und ist auch bißweilen lustig zuhören / hingegen diß erschröcklich und entsetzlich / wann ein leichtfertiger Mensch sich angewöhnet / all Augenblick zu sagen der Teuffel soll ihn holen! oder der Donner oder Hagel soll ihn erschlagen; Wann einer sich angewöhnet nichtiger und liederlicher Ding wegen / die offt keiner Lauß werth seynd / das Ebenbild GOttes / sein edle Seel / seinen allerhöchsten Schatz den ihm Gott geben / und dieselbige der ewigen Seligkeit gleich seinen heiligen Englen zubesitzen fähig gemacht / sie auch hierzu mit dem allerkostbarlichsten Wehrth so theuer erkaufft / dem bösen Geist: GOttes und seinem aignen allerärgsten Feind hinzugeben und zuverpfänden! Wann einer sich angewöhnet hat / jedes Ding / es mag gleich gewiß oder ungewiß seyn / es mag wahr oder erlogen seyn / ohn allen vorbedacht mit seinem Ayd bekräfftigt! durch das angewöhnte Wort/ bey GOtt / zubestättigen /
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen: Deß Weltberuffenen Simplicissimi Pralerey und Gepräng mit seinem Teutschen Michel. o.A., Nürnberg 1673, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De%C3%9F_Weltberuffenen_Simplicissimi_Pralerey_und_Gepr%C3%A4ng_mit_seinem_Teutschen_Michel.djvu/93&oldid=- (Version vom 31.7.2018)