so gut.« Sie glättete mit einer verlegenen Bewegung der Finger das weite, schwarze Damastkleid. In dem satten Licht der Spätsonne glitzerten die Spitzen ihrer Haare von einem zarten Gelb bis in ein reines Weiß und Silber hinüber. Der kleine, zierliche Kopf bewegte sich mit jener koketten Traurigkeit, die man nur bei schönen und vornehmen Frauen findet, die etwas Erlösendes in den stumpfen Rhythmus der Begräbnisse bringt. – Ja, so war Frau Bartholmé, dieses kleine, graziöse Filigran mit seiner sieghaften Zartheit, mit seiner triumphierenden Schwäche. – Ja, so eine hatte er immer gewollt, der hinter der schwarzen Tür. Armer Charles! Er, der blondeste Mann in Frankreich, viel zu blond für einen Franzosen, wollte die blondeste Frau der Republik und ein blondes Geschlecht.
Victor Hadwiger: Blanche. Axel Juncker Verlag, Berlin 1920, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Blanche.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)