drückt auf mein Herz. Er trägt keine Adresse. Ich will den Morgen erwarten und mich zu den Marktschreiern gesellen. Ich will mich mit irgendeiner Häßlichkeit betäuben und dann den Brief öffnen. Dann werde ich Mut haben zur Abrechnung. In all dem häßlichen Gewirr mitten unter all den Niedrigkeiten, dem Schmutz und Ekel, will ich meinen guten Jules zu dir sprechen lassen, Blanche!
Es tropft aus den Dachrinnen, und ich versuche unwillkürlich ein schnelleres Tempo. Aber bald falle ich wieder in einen langsamen Takt. Ich zähle meine Schritte, als gehörten sie zu meinem Besitztum, das ich nicht unnötig verschleudern dürfe. War ich nicht ausgesandt, um Blanche zu suchen, mußte ich nicht meine Schritte für Jules bewahren?
Die Knie schmerzen mich; ich fühle, daß
Victor Hadwiger: Blanche. Axel Juncker Verlag, Berlin 1920, Seite 58. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Blanche.djvu/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)