Geld oder Geschäfte. Ich glaube, man könnte ihren »set« den der Geistesaristokratie nennen. Nur darf man in diesem Fall den Begriff Geistesaristokratie nicht mit Schlapphüten, übergeknöpften Manschetten und Smoking-Jacken am Vormittag in Verbindung bringen.
Ich saß bei Tisch neben einem Mr. Anstruther, der zum Klub der vierzig amüsantesten Männer New Yorks gehört. Er war recht nett und unterhaltend, äußerte aber leider nichts so erstaunlich Amüsantes, daß es nicht auch außerhalb dieses Klubs hätte erdacht werden können. Ich wartete den ganzen Abend darauf, wie auf das Bukett beim Feuerwerk. Aber es stiegen nur einzelne Raketen auf.
Es gehört doch Selbstvertrauen dazu, sich um die Mitgliedschaft dieses Klubs zu bewerben! Ich fragte, was man denn täte, wenn man blackballiert würde, und ob man dann sein Lebenlang die Etikette trüge, ein langweiliger Mensch zu sein? Mr. Anstruther antwortete: »Dann geht man nach Hause und schreibt ein gescheites Buch und nennt es: a clever book by a bore.«
»Das ist möglicher, als es zuerst klingt,« meinte Bridgewater, »denn es ist leichter, ein gescheites Buch zu schreiben, als im täglichen Leben amüsant zu sein – Bücher werden mit dem esprit d’escalier
Elisabeth von Heyking: Briefe, die ihn nicht erreichten. Verlag von Gebrüder Paetel, Berlin 1903, Seite 61. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:De_Briefe_die_ihn_nicht_erreichten_Heyking_Elisabeth_von.djvu/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)